Kletterblatt 2008 - page 102

kletterblatt
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Thema
Seit der Apartheid haben
sich die Verhältnisse in den
Townships um Kapstadt nur
wenig verändert. Ein tristes
Umfeld und hohe Arbeitslo-
sigkeit bieten den Jugend-
lichen kaum Perspektiven.
Mutlosigkeit ist die Folge und
viele schließen sich gewalttä-
tigen Straßengangs an. In
diesem Umfeld will das Pro-
jekt South African Schools in
Motion Chancen bieten. Das
Konzept, ursprünglich entwi-
ckelt in Südamerika zur Ge-
Klettern, das ist für die
meisten südafrika-
nischen Kinder aus den
Townships von Kap-
stadt auf den ersten
Blick ein nutzloses und
unerreichbares Vergnü-
gen. Für einige soll es
erreichbar werden und
Baustein einer posi-
tiven Persönlichkeits-
entwicklung sein.
waltprävention an Schulen,
wurde in den letzten Jahren
auf Südafrika-spezifische Pro-
bleme hin umgearbeitet. Vor
Ort wird es von der Active
Schools Initiative (ASI, www.
asi.org.za) umgesetzt. Spie-
lend, mit vielen Elementen
aus dem erlebnispädago-
gischen Bereich, sollen Kinder
Selbstwertgefühl, Vertrauen
in die eigenen Fähigkeiten
und Achtung vor Gefühlen
und Bedürfnissen der ande-
ren lernen. Ein kleiner Bau-
stein von „South African
Schools in Motion“ ist unser
Kletterprojekt.
Kletterprojekt Factreton
Im südafrikanischen Sommer
2007 reisten wir wieder nach
Kapstadt, um das 2006 be-
gonnene Kletterprojekt an
einer Schule in Factreton,
einem Township der Stadt,
fortzusetzen. Damals war als
Pilotprojekt ein kleiner Klet-
terwürfel auf dem Gelände
der W.D. Hendricks Primary
School in Kapstadt entstan-
den. Ein Spielgerät, das von
den Kindern mit viel Begeis-
terung genutzt wurde. Nun
sollte an einer acht Meter
hohen Wand der Schule eine
Kletterwand entstehen. Mit
Unterstützung der ASI suchten
wir interessierte Erwachsene,
die das Klettern mit Jugend-
lichen an der Wand, aber
auch an natürlichen Kletter-
wänden betreuen würden.
Kletterfahrten ins Umland
Zu Beginn unseres vierwö-
chigen Aufenthalts ging es
erst einmal mit einer großen
Gruppe zwei Tage ins Hinter-
land, genauer gesagt nach
Montague, einem Kletterge-
biet 200 km nordöstlich von
Kapstadt. Unse-
re Gruppe war
ein bunt zu-
sammenge-
würfelter Hau-
fen, darunter
ein Priester,
der anschlie-
ßend unsere
Kletterpartie
in seine
Kletterprojekt
an südafrikanischer Schule
Eine Wand
für eine bessere Zukunft
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