Kletterblatt 2013 - page 80

Jeder Kletterer lernt (hoffentlich) von Anfang an,
dass Geschwindigkeit und Sicherheit nicht immer
miteinander verknüpft sind. Die SKTund die entspre-
chende Ausrüstung sind aber in der jüngerenVergan-
genheit so drastisch weiterentwickelt worden, dass
Geschwindigkeit und Sicherheit keinesfalls in einem
Widerspruch zueinander stehen müssen. Das soll
nicht andeuten, dass die slowakischenKletterer stän-
dig ungesichert durch die Bäume turnen. Der Stand
der Technik entsprach aber nicht annähernd dem,
was wir in Deutschland als Standard empfinden.
Robert war daran gelegen, eine Fortbildung zu orga-
nisieren, die zum einen abseits vom Zeit- und Lei-
stungsdruck der Baustellen den Horizont der slowa-
kischenKollegen erweitert und zumanderen ihmals
Generalunternehmer eine für seine Auftraggeber
nachvollziehbare Qualifikation der Subunternehmer
in die Hände gibt. Im Klartext ging es also um einen
SKT-A-Kurs mit optional erweiterbaren Inhalten,
denn drei der fünf Teilnehmer blickten bereits auf
eine beträchtliche Klettererfahrung an Baum, Bau
und Fels zurück. Blaschko war sogar Ausbilder und
darüber hinaus der einzige in der Slowakei, der auch
DieMünchner Baumkletterschule
in SLO-Motion
Kletterausbildung
Auslandskurse sind bei der Münchner Baumkletterschule
nicht die Regel, und mit Ausnahme der Kurse in Österreich
sprachlich immer eine Herausforderung. Jürgen Unger
verständigte sich in Lettland mit englisch und norwegisch
(Kletterblatt 2008) und Erich Rotheimer nahm für seinen
Spleißkurs in Spanien hauptsächlich die Zeichensprache.
In Südafrika klappte es mit Englisch (Kletterblatt 2012).
Slowakei und Slowenien war 2012 für Bernhard Schütte
Highlight und Herausforderung.
R
obert hatte mich gewarnt. „Nimm dir Zeit, schau
dir die Gegend an, aber geh nicht mit ihnen wan-
dern und lass dich nicht zum Radfahren einladen,
wenn der Kurs vorüber ist!“. Hatte er mir noch nach-
gerufen: „Und trinke keinen Schnaaaaps!“ oder habe
ich das geträumt?
Robert arbeitet viel in der Saatguternte und be-
schäftigt in Stoßzeiten seit langer Zeit slowakische
Kletterer als Subunternehmer. Ich kannte inzwi-
schen einige Geschichten über sie, die vonMastmon-
tagen auf Grönland, von Bergrettungen in der Hohen
Tatra und nicht zuletzt von hoher Effizienz beimZap-
fenpflücken handelten.
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Ausbildung
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