Kletterblatt 2006 - page 40

Die neue
Industriekletterschule
Sie haben die Kletterer bestimmt schon gese-
hen, die Fassaden hoch gehen, Werbung für
Fluggesellschaften an Fernsehtürmen anbringen
oder einfach eine Burg von Efeu befreien. Aber
braucht es dazu eine spezielle Klettertechnik und
Ausbildung?
Der Holzweg
Für den Laien scheint es selbstverständlich, dass
ein Bergkletterer problemlos in einen Baum
klettert und dort einen Ast entfernt. Irgendwann
stellt der routinierte Bergkletterer fest, dass es
eine bessere Technik gibt und fürs Bäume schnei-
den Fachkenntnisse nicht schlecht wären.
Die glatte Wand hoch gehen
Der Laie sieht einen Baumpfleger im Baum
klettern. Es scheint naheliegend, dem Baumklet-
terer die Montagearbeiten an der Hausfassade
zu übertragen. Doch auch der
Baumkletterer bewegt sich dann
auf fremdem Terrain. Die Baum-
klettertechnik (SKT) an Mauer
und Stein ist unzureichend und
gefährlich.
Die Lösung
Seilzugangstechnik – SZT – ist
der Fachbegriff. Nicht nur der
Eiffelturm in Paris oder der
Fernsehturm am Alex in Ber-
lin, nicht nur Windräder und
große Industriehallen, nein,
auch die völlig zugewucherte Fassade von Frau
Mustermann, oder die verschmutzten Glasbau-
steine im Treppenhaus von Herrn Musterfrau,
das sind die interessanten Arbeitsbereiche der
Zukunft. Die Seilzugangstechnik schafft hier
neue Möglichkeiten und Geschäftsfelder.
Der Lösungsweg
Das Kletterwerk. Weil Baumkletterer Spaß ha-
ben am Klettern und weil es nahe liegt, haben
wir eine Industriekletterschule gegründet, um
auch Baumkletterern diesen Bereich zugänglich
zu machen. Wir, das sind zunächst einmal die
drei Firmengründer: Benedikt Goldbeck, Willie
Freese und Johannes Bilharz. Das sind aber auch
Ausbilder, die sowohl mit der Baumkletterei als
auch mit der Industrieklettertechnik vertraut
sind: Gernot Räbel, Paul Howard, Dirk Lingens
und Bernhard Schütte.
Unser Anspruch
Kletterwerk steht für bestes Ausbildungsniveau.
Aktuelle Sicherheits- und Arbeitsstandards sind
selbstverständlich. Unsere Ausbildung entspricht
den Richtlinien des FISAT (Fach- und Interes-
sensverband für seilunterstützte Arbeitstechni-
ken e.V.) und wird von Berufsgenossenschaften
und Versicherungen anerkannt. Uns ist es auch
wichtig, die Ausbildung zusätzlich an internatio-
nalen Standards auszurichten.
Das ist die neue Industriekletterschule
Kletterwerk.
Kursprogramm
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Benedikt Goldbeck
, der Spezialist und „Pionier“
für die Ausbildung von Höhenarbeitern. Er ist
nicht nur von Beruf Kletterer, sondern hat
schon mit seiner Firma top-work-team um-
fangreiche Kurs- und Ausbildungserfahrung
im Bereich Industrieklettern. Als zertifizierter
Höhenarbeiter und Höhenretter arbeitet er im
FISAT im Arbeitskreis Ausbildung mit und ist
für den FISAT auch als Zertifizierer in Sachen
Ausbildung und Prüfung unterwegs. Als Ge-
bäudereinigermeister unterrichtet er als Do-
zent in der Hamburger Meisterschule ange-
hende Meister in Fachtechnologie und PSA
gegen Absturz. In unserer neuen Schule ist er
zuständig für die Ausbildungsinhalte.
Willie Freese
, der Allrounder und „Luftikus“
in Sachen Seil. Er ist leidenschaftlicher „Seil-
arbeiter“. Vom Gartenbautechniker zum aus-
gebildeten Baumpfleger zum Höhenarbeiter.
Für die Münchner Baumkletterschule arbeitet
er seit einigen Jahren fast vollberuflich als Aus-
bilder und Dozent (wenn er nicht auf irgend-
welchen Stadiondächern Schnee räumt, mit
Kindern die Bäume erforscht, oder auf Mobil-
funkmasten „herumhängt“. Er ist ebenfalls
zertifizierter Höhenarbeiter und Höhenretter.
Johannes Bilharz
, der Organisator und „Bo-
denständige“. Als passionierter Baumschnei-
der entdeckte er die Klettertechnik und war
von den Möglichkeiten und der Sicherheit so
begeistert, dass er eine Schule gründete, um
auch anderen diese in seinen Augen „einzig
wahre“ Technik zu vermitteln. Als Mitinhaber
der Münchner Baumkletterschule und Her-
ausgeber des Kletterblattes bringt er seine
gesammelte Kompetenz in Sachen Organisati-
on und Management in die neue Industrieklet-
terschule mit ein.
Die Verantwortlichen im Kletterwerk:
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