Kletterblatt 2016 - page 26

Baumpflege
kletterblatt 2016
26
Kurse
Modul 3:
Baumpflege
Der größte Zeitaufwand bei der Baumkontrolle ist nötig,
um Baummerkmale zu erkennen und zu dokumentieren.
Eigentliches Ziel ist es aber, entsprechende Baumpflege-
Maßnahmen festzulegen. Hier muss der Kontrolleur all
sein Detailwissen für eine komplexe Entscheidung an-
wenden:
Einerseits soll die Verkehrssicherheit
wiederhergestellt werden.
Andererseits darf der Baum nicht durch fachlich
unbegründete oder falsche Maßnahmen geschädigt
werden.
In dem sehr praxisorientierten Seminar werden die
Grundlagen des Baumschnitts, Arbeitsverfahren und
Baumpflege- sowie Sicherungsmaßnahmen nach ZTV-
Baumpflege behandelt.
Modul 4:
Artspezifische Besonderheiten
In diesem Seminar werden Kenntnisse über die baumar-
tenspezifische Ausprägung verschiedener Defektsymp-
tome undKrankheiten vermittelt. Manche einander ähn-
liche Merkmale oder Schadsymptome sind bei verschie-
denen Baumarten unterschiedlich in ihrer Auswirkung
und müssen differenziert beurteilt werden. Die Teilneh-
mer lernen anhand häufiger Baumgattungen spezielle
Symptome und Krankheiten kennen.
Interdisziplinäre Kurse
und vertiefende Seminare
Die Maßnahmenplanung bei der Baumkontrolle zielt in
erster Linie auf vorbeugende, erhaltende, verkehrssi-
chernde und nachsorgende Maßnahmen ab, die als fach-
lich anerkannter Stand der Technik geeignet sind, die
Bruch- und Standsicherheit wiederherzustellen. Notwen-
dige Eingriffe und deren Intensität wie Kronenpflege,
Kroneneinkürzung und Sicherungsmaßnahmen aus der
jeweils aktuellen Fassung der ZTV-Baumpflege (FLL
2006) sollen möglichst gering gehalten werden. Deshalb
sind die Bäume bei der Baumkontrolle stets auch darauf-
hin zu überprüfen, ob bzw. mit welcher Eingriffsstärke
solche Pflegemaßnahmen erforderlich sind.
Deshalb müssen diejenigen, die für Baumkontrolle zu-
ständig sind, neben der Schadenskunde auchKenntnisse
über baumbiologische Zusammenhänge sowie Erfah-
rungenmit praktischer Baumpflege und derenmöglichen
Auswirkungen besitzen. Die Notwendigkeit drastischer
– und oft auch kostenintensiver –Maßnahmen (Kronen-
einkürzungen und -sicherungsschnitte, Sicherungsmaß-
nahmen usw.) muss sich aus den zuvor dokumentierten
Schadmerkmalen ableiten: Ein symptomloser Baum be-
darf keiner Sondermaßnahmen!
Das Kurskonzept derMünchner Baumkletterschule bein-
haltet deshalb spezielle Seminare, die sich sowohl an
Baumkontrolleure und Baumsachverständige (mit
Schwerpunkt Maßnahmenplanung), als auch an ausfüh-
rende Baumpfleger richten. Schwerpunkt der interdiszi-
plinären Kurse und vertiefenden Seminare ist die Wis-
senserweiterung durchTheorie, praktische Übungen und
die fachliche Diskussion mit Kollegen. Durch die kleinen
Seminargruppen und die Exkursionen bzw. praktischen
Übungen ist dieWissensvermittlung sehr intensiv.
Theorie und Praxis
zur Sicherung/Stabilisierung bruch- und
wurfgefährdeter Bäume
Größere Baumdefekte erfordern bei wertvollen Bäumen
nebendemSchnitt häufigweitereSicherungsmaßnahmen.
Im Seminar wird das notwendige Wissen vermittelt, um
entscheiden zu können, ob Schnitt und/oder Einbau von
Kronensicherungendie jeweils passendeMaßnahme sind.
Außerdemwerdenderzeit amMarkt angeboteneProdukte,
deren Einbaumöglichkeiten und Funktionsweise vorge-
stellt.
Baumbeurteilung – Grundlagen Baumpflege
Dieser Kurs deckt sich inhaltlich mit Modul 2 („Baumbi-
ologie und Körpersprache der Bäume“). Er ist als Ein-
stiegskurs zu denGrundlagen für das Arbeitenmit und im
Baumgedacht. Basiswissen zur Biologie der Bäume sowie
zur Beurteilung von Bruch- und Standsicherheit werden
vermittelt.
Baumschnitt: fach- und baumgerecht
Dieser zweitägige Kurs besteht aus einem Theorie- und
einemPraxisteil. Der Theorieteil deckt sich inhaltlichmit
Modul 3 („Baumpflege“). Im Praxisteil wird der Baum-
schnitt geübt. Das soll im Baum mehr Sicherheit bei den
Entscheidungen geben sowie einenÜberblick zu den fach-
gerechtenMaßnahmen der ZTV-Baumpflege liefern. Vo-
raussetzungen: SKT-Aoder B, aktuelle AMU, eigene PSA.
Artenschutz in der Baumpflege
Bäume sind zeitweise oder ganzjährig Lebensraum für
verschiedene Tierarten. Einige Vogelarten, Fledermäuse
und Insekten genießen besonderen gesetzlichen Schutz.
DasAufbaumodul zumArtenschutz hat das Ziel, Informa-
tionslücken im Spannungsfeld Artenschutz und fachge-
rechte Baumpflege zu schließen. Außerdem soll es Hand-
lungssicherheit beim Umgang mit dem gesetzlichen Ar-
tenschutz geben. Dabei steht der Praxisbezug im Vorder-
grund.
Neben rechtlichen Grundlagen wird vor allem Grundla-
genwissen über relevante Artengruppen (Vögel, Fleder-
mäuse, Käfer)mit ihrenAnsprüchenan ihrenLebensraum
vermittelt. Diskussionen zur praktischen Umsetzung an
Fallbeispielen (auch während einer Exkursion) vertiefen
die vermittelten Erkenntnisse.
1...,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25 27,28,29,30,31,32,33,34,35,36,...132
Powered by FlippingBook