Kletterblatt 2015 - page 39

kletterblatt 2015
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Praxis
Ausbildung
die Gegebenheiten im Nadelbaum,
dort, wo also das Pflücken von Zapfen
tatsächlich stattfindet, bietet sich ein
völlig anderes Bild. Auf dem SKT A-
Kurs klettert man nicht inNadelbäu-
men, weil Pflegeschnitte dort die
Ausnahme sind. EinNadelbaumwird
gefällt oder er bleibt stehen. Auch
wenn jeder Leser dieses Artikels in
seiner Umgebung nur fünf Kilometer
fahrenmuss, umeinen gekapptenNa-
delbaum zu finden, heißt das nicht,
diese Schnittmaßnahmewäre inOrd-
nung oder gar fachgerecht. Ausnah-
men können auch hier die Regel be-
stätigen. Verletzungsfreier (für den
Baum) Aufstieg undAnkerpunktaus-
wahl im Nadelbaum sind weit an-
spruchsvoller als im Laubbaum. Al-
lein das ist Grund genug, den Anfang
auf einemLaubbaum zu machen.
Zapfenpflücker dürfenkaumnochmit
Steigeisen aufsteigen. Alternativ gibt
es eine technische Vorrichtung, das
Baumvelo. In der Praxis hat sich un-
terdessen der Stehendseilaufstieg
durchgesetzt. Dass die Installation
des Seils größerer Sorgfalt bedarf, be-
legen verschiedene Absturzunfälle.
Ist man oben imBaumangekommen,
wird klar, dass sich die Ernte vor
allem dort lohnt, wo der Baum nicht
mehr hundertprozentig bruchsicher
ist. Um bei einem Bruch der Baum-
spitze nicht abzustürzen, muss man
also unterhalb ankern, dort, wo der
Baum noch dick genug ist. Beim Auf-
stieg in die Spitze und beimPflücken
steht man oberhalb seines Anker-
punktes. Diese Situation ist in der
SKTunzulässig undwer in der Siche-
rungstheorie gut aufgepasst hat,
weiß auch noch, dass ein Sturz mit
unseren halbstatischen Seilen unter
diesen Bedingungen tödliche Folgen
haben kann. Der Kletterer fällt im
Falle des Bruchs eine Strecke, die
dem doppelten Abstand von ihmzum
Ankerpunkt entspricht. Das können
leicht acht bis zehnMeter sein. Dann
strafft sich das Seil und der so ge-
nannte Fangstoß wirkt auf das Sys-
tem. Der Ankerpunkt gibt vielleicht
etwas nach, die Ausrüstung hält hof-
fentlich und dann wirkt die Kraft auf
den Körper des Kletterers. Wer ein
fangstoßdämpfendes Element im
Klettersystem installiert hat, liegt
hier in jedem Fall ganz weit vorn.
Element ist neutral formuliert, weil es
durchaus verschiedene Möglich-
keiten gibt. Aus der Klettersteigan-
wendung gibt es kompakte Dämpfer,
auchdie gewerblichenAnwender kön-
nen im Handel im Sortiment „PSA
gegen Absturz“ Artikel finden. Darü-
ber hinaus ist der Einsatz von dyna-
mischenSeilendenkbar und auchver-
breitet, weil man bei entsprechendem
Einbau einen sehr langen und effek-
tiven Dämpfer hat, der nach dem
ernsten Einsatz auch nicht sofort un-
brauchbarwird.NebenderleiTaktiken
gibt es auch die Philosophie, nach der
Kletterer mit dem aus der SKT be-
kannten halbstatischen Seil arbeiten
und darauf vertrauen, dass der Sturz
durch die unterhalb der Sturzstelle
noch vorhanden Äste ausreichend
gebremst wird. Das kann funk-
tionieren, muss aber nicht.
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