kletterblatt 2017
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s klingt simpel, was die Baumklet-
terer und Fotografen des Tasma-
nian Tree Projekt 2016 planten: Ein
Foto von einem der höchsten Bäume
der Welt aufnehmen. Ein Foto, das
den Baum in seiner ganzen Pracht
vom Stammansatz bis zur Krone
zeigt. Das Fotomodel ist ein Riesen-
eukalyptus aus dem Styx Valley in
Tasmanien. Über 90 Meter wachsen
die Exemplare dieser Gattung aus
dem Dschungel heraus, demHimmel
entgegen.
Und darin liegt das Problem des Pro-
jektes. Der Baumsteht imDschungel.
Es ist unmöglich, durch die endlose
grüne Mauer des Dschungels einen
klaren und unverstellten Blick auf
solch einenRiesen zu bekommen. Für
ein Portrait dieser Giganten müssen
sehr viele Einzelbilder aufgenommen
und zusammengefügt werden. Ein
Aufzug zieht dazu einen Fotoapparat
parallel zumBaumnach oben, umalle
paarMeter ein Foto zu schießen. Und
umdiesenAufzug aufzubauen, bedarf
es viel schweißtreibender Baumklet-
terei, Geschicklichkeit und Geduld.
Der richtige Baum für das
Tasmanian Tree Project
In einem ähnlichen Projekt in Neu-
seeland, mit einem 41 Meter hohen
Baum, sammelte die Mannschaft
Praxiserfahrung. Die doppelte Größe
des Rieseneukalyptus stellte sie je-
doch vor neue Probleme. Auch wenn
das Teamfür seineAufnahmen ledig-
lich eine freie Sichtsachse von weni-
gen Metern benötigt, ist die Suche
nach dem perfekten Baum nicht ein-
fach. Zwar stehen imdichtenDschun-
gel Tasmaniens viele Eukalypten,
aber darunter auch dichtgedrängt un-
endlich viele „kleine“ Bäume.
Ein weiteres Problem: Steven Pearce
und seine Mitarbeiter benötigten
noch einen zweitenEukalyptus in der
Nähe als Satellitenbaum. Denn zwi-
schen den beiden muss ein Seil ge-
spannt werden, an dem der Fotoauf-
zug installiert wird. AmEnde fiel die
Wahl für dasTasmanianTreeProjekt
auf Gandalf’s Staff. 87 Meter hoch
und ein Orientierungspunkt auf dem
Tolkien Track. Der Baum lässt sich
gut klettern, und gerade einmal 60
Meter entfernt steht ein ähnlich
Im Gipfel der Bäume fanden die Forscher
unerwartet viele Trockenäste
