Kletterblatt 2007 - page 26

kletterblatt
07
26
Üblicherweise bringt man die
eigene Kletterausrüstung mit.
Bartlett zahlt dann Miete für
das Equipment. Ansonsten ist
die Ausstattung hochwertig
und vollständig. Den Dreier-
Trupps, zwei Kletterer und ein
Bodenmann, stehen ein kom-
plett bestückter LKW mit
Häcksler und Hebebühne zur
Verfügung. Das macht Laune.
Die Anforderungen an die
Truppe sind ordentlich. Das
liegt bereits am Baumbestand,
der üblicherweise zu pflegen
ist. In der Regel hat man es
mit 30 bis 40 m-Bäumen zu
tun. Dadurch wird natürlich
die Anforderung an die Klet-
terarbeit entsprechend hoch.
Das Pensum, das die Bartlett-
Truppe an den Tag legt, ist
straff. Üblicherweise startet
der Tag um 7.30 Uhr und
endet selten vor 16.30 Uhr,
Mittagspause ist eine halbe
Stunde. Üblich sind Stunden-
löhne um 20 Kanadische Dol-
lar, ca. 15 EUR. Die Regel ist
die 40 Stundenwoche. Die
Steuersätze sind vergleichs-
weise moderat und liegen so
20 % unter unseren Quoten.
Als deutscher Gastarbeiter
und Mitglied des Austausch-
programmes bekommt man
die gezahlte Steuer nahezu
vollständig wieder zurück.
Ganz klar: richtig glücklich mit
einem Kanada-Aufenthalt bei
Bartlett wird derjenige, der es
mag, hart zu arbeiten und
dabei bereit ist, eine Menge
zu lernen. Dann stimmt das
Paket aus guter Gemeinschaft
und kompetentem Arbeitge-
ber. Nach Feierabend sind re-
gelmäßig Besuche im Eisho-
ckey-Stadion Pflicht. Auch der
feucht-fröhliche Umtrunk mit
– leider – einheimischem Bier
gehört dazu. Am Wochenen-
de geht’s raus in die Wildnis
zum Fischen und Jagen. Eine
angemessene Unterkunft zu
finden, ist nicht allzu schwer.
Zum Einstieg ist eine Jugend-
herberge nicht schlecht (mit
ca. 25 Dollar je Übernachtung
muss man dafür rechnen).
Einzimmer-Apartments kosten
etwa 200 Doller im Monat.
Kanada-Visum:
Um in Ka-
nada arbeiten zu können,
müssen einige Vorausset-
zungen erfüllt sein. Eine gül-
tige Arbeitserlaubnis erhält,
wer in unserem Job eine ab-
geschlossene Berufsausbildung
nachweisen kann. Englisch-
Kenntnisse sind hilfreich. Das
YWEP ist für nachweislich
qualifizierte junge Leute unter
35 Jahren konzipiert. Wer diese
Vorgaben erfüllt, kommt der-
zeit schnell an seine Papiere.
Gute Arbeitskräfte und Hand-
werker sind knapp.
Kosten:
Das Leben in Kana-
da ist etwas günstiger als bei
uns. Miete und Essen liegen
30 % unter unserem Level.
Versicherung:
Eine Aus-
lands-Reiseversicherung ist
neben der weiterlaufenden
Krankenversicherung Pflicht
Reisezeit:
März bis Novem-
ber ist ideal zum Klettern und
Arbeiten. Der Sommer (Juni
bis September) ist trocken, der
Rest des Jahres eher feucht.
Wer Ski in den Coast Moun-
tains fahren will (Januar bis
März, Wahnsinn!!!), muss den
Regen an der Küste aushalten.
Bartlett:
Das Familienunter-
nehmen Bartlett existiert be-
reits seit 1907 und feiert dieses
Jahr hundertsten Geburtstag.
Die Bartlett Tree Experts ge-
hören zu den ganz Großen in
der Branche, mit mittlerweile
über 2000 Mitarbeitern in fünf
Ländern Nordamerikas und
Europas. Engagierte und qua-
lifizierte Mitarbeiter, gerade
auch aus Europa, sind durch-
aus gefragt.
Sonstiges:
Zigarettenpausen
beim Kunden sind tabu!
Nähere Infos unter
www.
bartlett.com
Wer ernsthaft an
einem Job bei Bartlett interes-
siert ist, kann sich bei weiteren
Fragen gerne an mich wen-
den unter
mueller-aufkirchen@
t-online.de
■‹
Der Autor
Markus Müller
Gelernter GaLabauer,
selbstständiger Baum-
pfleger auf der grössten
Douglasie der Welt,
der „red creek fir“.
1...,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25 27,28,29,30,31,32,33,34,35,36,...112
Powered by FlippingBook