Kletterblatt 2007 - page 82

sehen und beliefern kann, könnte hilfreich sein
gegen das Ausufern der Baumzerstörung. Ich
denke dabei an ein Forum, das über die Fach-
welt hinausgeht. In der Regel dringt von den
Diskussionen um Richtlinien für eine baum-
gerechte Baumpflege ja nicht viel in die Öf-
fentlichkeit. Deshalb soll ein Forum gebildet
werden, von dem aus auf breiter Basis der
Öffentlichkeit, den lediglich Interessierten
wie auch den fachlich Versierten, Informati-
onen zur Verfügung gestellt werden können.
Dieses Projekt nenne ich „Schwarzbuch der
Baumpflege“. Es ist im Internet über www.
schwarzbuch-der-baumpflege.de erreichbar.
In diesem Portal sollen abrufbare Fotos und
Texte zu Baumverstümmelungen gesammelt
und zur Verfügung gestellt werden. Ein ers-
ter Schritt. Diese Website wird beworben
werden, so dass sie für viele „vor Ort“ nutz-
bar ist. Darüber hinaus wird angestrebt, in
regelmäßigen Publikationen, eventuell auch
eingebettet in anderen Fachzeitungen, mit
regionalen Schwerpunkten, Auswüchse in
der Baumarbeit anzuprangern, wobei die
Form dieses Aufzeigens natürlich rechtlich
einwandfrei vonstatten gehen wird.
Oft sind es „fachfremde“ Menschen, die rich-
tigerweise falsche Baumpflege kritisieren.
Ihnen wird dann aber, von der so genannten
Fachwelt, ihr „außerfachliches“ Dasein vor-
gehalten. Deshalb soll
-
der-baumpflege.de den Protest gegen un-
sachgemäße Arbeit am Baum durch fachliche
Argumente und stichhaltige Fotos unterstüt-
zen. Eine erste Fertigstellung wird zum Herbst
2007 erwartet, dazu wird es noch diverse In-
formationen geben.
Diese Idee eines Schwarzbuch-Portals ist
von vielen Personen aus dem Bereich der
Baumpflege begrüßt worden. Natürlich brau-
chen wir auch praktische Unterstützung. Das
heißt, jeder ist eingeladen, daran mitzuwir-
ken und sei es „nur“
durch das Einsenden
passender Fotos und
Texte. Die Texte können
sowohl fachliche Beiträ-
ge als auch Erfahrungs-
berichte oder Ähnliches
sein. Manchmal ist es
schon hilfreich, von an-
deren „Anprange-
rungen“ zu lesen, um
daraus praktische Hin-
weise ableiten zu kön-
nen. Diese Arbeit findet
ehrenamtlich statt, die
Inhalte der Seiten stehen
kostenlos zur Verfügung, sind gleichwohl in-
haltlich geschützt. Die konkreten Modali-
täten werden aber noch genauer erarbeitet.
Wenn dann eines Tages eine öffentlichkeits-
wirksame Verleihung des „Ordens gegen
den glücklichen Baum“ zustande käme, wäre
eine weitere Stufe erreicht – im Eintreten für
den Baum. Das Eintreten für den Baum ist
ein wichtiger Beitrag auch im Rahmen der
aktuellen Diskussion um die Klimaverände-
rung, die auch mit dem Umgang mit Bäu-
men zu tun hat. Bäume tun viel für unsere
Umwelt und eine gute Behandlung und Pfle-
ge ist deswegen notwendig. Aber es wäre
fatal, den Baum nur als notwendigen CO2-
Zugkrampf
Richtung weisend
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